Biografie





Leonie Sachs kam am 10. Dezember 1891 als einzige Tochter des jüdischen Fabrikanten William Sachs und seiner Frau Margarete, geborene Karger, in Berlin zur Welt.

Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in ihrem gut situierten Elternhaus. Der Vater, dem zahlreiche Erfindungen gelangen, las gern die Werke des deutschen Dichters Jean Paul und ermunterte sie zu poetischen Versuchen. Dadurch befasste sie sich schon früh mit Literatur und deutschen Erzählern wie zum Beispiel dem Lyriker Hermann Hesse.

Mit 17 Jahren verliebte sich Leonie Sachs in einen geschiedenen Mann. Als der Vater ihr diese Verbindung verbot, war sie verzweifelt und Suizid gefährdet.
1921 veröffentlichte Leonie Sachs ihr erstes Buch „Legenden und Erzählungen“.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 konnte Nelly mit ihren literarischen Arbeiten nicht mehr an die Öffentlichkeit treten.
Dank der Bemühungen ihrer Freundin wurden Nelly und ihre Mutter von Selma Lagerlöf und Prinz Eugen von Schweden (1865–1947) in letzter Minute vor der Deportierung in ein Vernichtungslager der Nazis gerettet.

1946 schrieb Nelly Sachs wieder eigene Lyrik.1947 erschien in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ihr Gedichtband „In den Wohnungen des Todes“.

Nach dem Tod ihrer Mutter 1950 wurde Nelly Sachs noch einsamer. Die Mutter war für sie das einzige gewesen, was sie überhaupt noch mit dieser Erde verknüpfte. Durch den Verlust der Mutter wuchs die Sehnsucht, ihr in den Tod zu folgen.

Den künstlerischen Durchbruch schaffte Nelly Sachs Ende der 1950-er Jahre nach dem Erscheinen ihres erwähnten Buches „Flucht und Verwandlung“.

Zwischen 1959 und 1965 wurden Nelly Sachs zahlreiche Priese wie z.B. der „Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie“ verliehen.

1966 verlieh man Nelly Sachs „Nobelpreis für Literatur“. Sie war die erste deutsche Dichterin, der ein Nobelpreis zugesprochen wurde.

Nach langer Krankheit starb Nelly Sachs am 12. Mai 1970 im Alter von 78 Jahren in Stockholm.